Schweizer machen (Männer-)Schuhe
Es gilt als größter und fast letzter Schuhfabrikant in der Schweiz: Seit mehr als 100 Jahren produziert das Schweizer Unternehmen Fretz Men in Fahrwangen Qualitäts-Herrenschuhe im mittleren Preissegment.
Die Geschichte der Fretz Men AG beginnt
im Jahr 1903, als Hans Fretz in Aarau die Schuhwarenfabrik AG gründete.
An verschiedenen Standorten wurden zuerst Kinder- und Hausschuhe, später
Damenschuhe und schließlich auch Herrenschuhe fabriziert. 1965 wurde
die Fretz Men AG als eigenständiges Tochterunternehmen eingetragen und
verfolgte fortan das Ziel, qualitativ hochwertige und zugleich preislich
attraktive Herrenschuhe zu produzieren.
Der Slogan „Leider nur für Männer“ kommmuniziert diesen Fokus heute
erfolgreich am internationalen Markt. Die Firma befindet sich noch immer
zu 100 Prozent in Familienbesitz der Nachkommen von Hans Fretz. Dadurch
ist der Fortbestand des Unternehmens optimal gewährleistet.
So entsteht ein Fretz Schuh
Die Fretz Men AG beschäftigt rund 65 Personen in Fahrwangen, davon
arbeiten zirka 45 in der Produktion. Es sind viele langjährige und
erfahrene Mitarbeitende, bei denen jeder Handgriff ganz genau sitzt. Die
Arbeitsgänge erfordern ein hohes Produktions-Know-how und viel
Fingerspitzengefühl. Pro Tag werden so 1.300 und pro Jahr über 300.000
Paar Herrenschuhe in Fahrwangen hergestellt.
Das Design, die Entwicklung, die technische Umsetzung der Prototypen für
die Serienreife sowie auch die Produktion erfolgen unter einem Dach am
Firmenstandort. Die kurzen Wege ermöglichen es dem Unternehmen unter
anderem flexibel auf aktuelle Trends zu reagieren.
In der Montage wird das Halbfabrikat Schaft über den Leisten gezwickt
und gleichzeitig mit der Brandsohle verklebt, bevor in einem späteren
Schritt die Sohle mit 3 bis 5 bar Druck auf den Schuh gepresst wird. Bei
Gore-Tex-Modellen werden die Schuhe zusätzlich mit Hotmelt abgedichtet,
um 100 Prozent Dichtigkeit zu garantieren. Mit Hilfe von Maschinen, der
Handfertigkeit der Mitarbeitenden und unter Einsatz von Wärme,
Feuchtigkeit und abschließender Kühlung erhält der Schuh seine
endgültige Form. Nach dem Ausleisten folgen weitere zahlreiche
Arbeitsgänge in der Finish-Abteilung. Beim letzten Schliff werden die
Schuhe gecremt, gebügelt, geschliffen, poliert und imprägniert. Der
geschulte Blick einer Fachperson prüft den Schuh ein letztes Mal, bevor
er in die Schachtel eingepackt wird. Bis zum fertigen Produkt handelt es
sich je nach Modell um 50 bis 100 Arbeitsschritte.
Zusammenarbeit mit W.L. Gore
Vor rund 25 Jahren hat Fretz Men die Zusammenarbeit mit der Firma W. L.
Gore & Associates GmbH begonnen. Seither verfügt der Schuhfabrikant
über großes Fachwissen in der Gore-Tex-Technologie. Die atmungsaktive
und wasserdichte Membrane wird bei mehr als 80 Prozent der
Herbst/Winter-Modelle eingearbeitet und hat in der Konzipierung ihren
festen Bestandteil. Die erweiterte Gore-Tex Surround-Technologie wird
zudem seit fast zehn Jahren bei vielen Frühling/Sommer-Schuhen
eingesetzt. Durch ihre zusätzliche „belüftete“ Sohle erreicht diese
Technologie eine 360°-Klima-Kontrolle.
Seit 1965 hat die Fretz Men AG über 20 Millionen Paar Herrenschuhe in
rund 40 Ländern verkauft. Der stärkste Markt ist für den Schweizer
Schuhhersteller der Heimmarkt. Aber auch in Deutschland, Österreich,
Italien und Spanien hat das Unternehmen gut Fuß gefasst.
Am Foto (von links): Daniel Omlin, Geschäftsführer, Walter Valenti, Verkaufsleiter